Jens Osthues referierte am 19. November im Rahmen des Seminars „Gründungsmanagement im Web 2.0“ über Communote als Ausgründung der Communardo Software GmbH und stellte in seinem Vortrag Geschäftsideen rund um das Thema „Enterprise 2.0“ vor.

Das Konzept Enterprise 2.0, das häufig als „Revolution der Kommunikation in Unternehmen“ bezeichnet wird, befasst sich mit technischen Strategien zur effizienten Vernetzung der Mitarbeiter innerhalb, aber auch zwischen Organisationen und mit Personen außerhalb der Organisationen.

Technische Instrumente wie Wikis, Instant Messaging, Blogs oder Foren sollen die Basis für ein Wissensmanagement liefern, welches dafür sorgt, dass das Wissen nicht von Einzelpersonen gesammelt, sondern zum Wohle des gesamten Unternehmens eingesetzt wird und jederzeit schnell abrufbar ist bzw. den schnellen Kontakt zu den jeweiligen Experten ermöglicht.

Communote selbst entwickelt mit diesen Instrumenten passende Lösungen für Unternehmenskommunikation, die gerade in großen Unternehmen eine Herausforderung darstellen. Grundidee hinter Communote war das Übertragen all der Vorteile eines offenen Informationsaustausches wie im Web 2.0 auf Unternehmen. Jens Osthues betont jedoch, dass das Erfolgsrezept nicht darin besteht, schlichtweg einzelne Methoden der modernen, technischen Kommunikation anzuwenden oder zu empfehlen, da jedes Unternehmen mit seinen Kunden, Mitarbeitern, Geschäftsfeldern und Zielen speziell ist. Communote setzt es sich vielmehr zum Ziel, die Vorteile einzelner Instrumente in einem Kommunikations-Informationskanal zu bündeln, um somit dem einzelnen Unternehmen die Ausschöpfung seiner Potenziale zu ermöglichen – mit Hilfe von Microblogs, welche die Kommunikation nachvollziehbar und strukturiert aufzeichnen sollen und zudem eine projekt- und aufgabenbezogene Interaktion zwischen den relevanten, fachkompetenten Mitarbeitern ermöglichen. Nachvollziehbarkeit und Transparenz sind in den Lösungen als unerlässliche Voraussetzungen zu verankern, um Vertrauen herzustellen, damit wiederum das vorhandene Wissen dem Wohl der Gesamtheit dienen kann und nicht aus opportunistischen Motiven heraus zurückgehalten wird.

Voraussetzungen für Unternehmen, die entsprechende Techniken integrieren wollen, sind eine offene Unternehmenskultur, hohe Innovationskraft sowie zielgerichtetes und strategisches Vorgehen. Hinzu tritt der Mut, eine Informations-Kommunikationskultur herzustellen und die Bereitschaft zur Pflege von Netzwerken. Diese Netzwerke können beispielsweise Zugang zu Universitäten bieten, um Kontakte zu potenziellen Nachwuchskräften aufzubauen.

Unternehmer, die selbst anderen Unternehmen bei der Optimierung ihrer Kommunikation helfen wollen, müssen oft besonders in der Anfangsphase einen „langen Atem“ beweisen, vor allem aber ein klares Konzept haben, so dass in jeder Geschäftsphase Antworten auf die folgenden Fragen vorliegen:

  • Was zeichnet mein Produkt bzw. meine Dienstleistung aus?
  • Was ist das richtige Geschäftsmodell?
  • Welches ist der Zeitpunkt für eine (Aus-)Gründung? In welcher Finanzierungsphase befinde ich mich?
  • Welcher Investor bzw. welches Finanzierungsmodell ist für mich das Richtige?
  • Gibt es mögliche Fördermittel?

Gegenüber potenziellen Investoren für die eigene Geschäftsidee ist es wichtig, mit Hilfe eines gut aufbereiteten Businessplans, der über die Zeit kontinuierlich angepasst werden darf, die Vorteile seiner Idee bzw. seines konkreten Projektes prägnant hervorzuheben. Innerhalb von drei Minuten sollten Idee, Modell, Finanzierungsplan, aber auch eine Exitstrategie für den Investor (Wann bekomme ich mein Geld zurück? Wie hoch wird die Rendite sein?) schlüssig als Gesamtkonzept präsentiert werden. Hilfreich sind dabei auch positive Referenzen von anderen Kunden, eigene Schnelligkeit im Marktgeschehen und ein ebenso motiviertes wie vielseitiges Team. Im Idealfall ist der Investor durch einen überzeugenden Vortrag nicht nur finanziell an dem Projekt interessiert, sondern kann auch einen direkten, z.B.  technologischen Nutzen für seine eigenen Aktivitäten, ableiten.

Jens Osthues ging auch auf die Besonderheiten einer In-House-Gründung ein und welche Unterschiede sich daraus ergeben. So ist es für die Communardo Software GmbH von Bedeutung gewesen, Communote losgelöst vom Hauptgeschäft zu behandeln. Dies liegt unter anderem daran, dass Communote durch sein neuartiges Konzept nicht in den bisherigen Geschäftsbereichen zu verorten ist und man durch eine Ausgründung versucht, dass immer vorherrschende Risiko einer solchen Gründung vom Hauptgeschäft fernzuhalten.

Zum Schluss gab es noch einen Ausblick auf die Zukunft von Communote. Nachdem das Produkt bereits fertig gestellt worden ist, geht es nun darum, die Nutzerzahlen zu steigern und neue Kunden für die Idee von Communote zu begeistern. Dafür ist es wichtig, sie vom Fachjargon „zu befreien“, um eine allgemeine Verständlichkeit des Konzepts zu erreichen.

Wir bedanken uns bei Herrn Osthues für seine praxisnahen Gedanken zum Thema Gründungsmanagement anhand seiner eigenen Erfahrungen!

Julian Rabe und Johannes Schlag

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Jens Osthues (Communardo Software GmbH) zu Gründungen im Enterprise 2.0
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